Atemberaubende Perfektion – Feng spielt Paganini im Prinzregententheater
DE – “Der chinesische Nachwuchsgeiger Ning Feng übernahm den halsbrecherischen Solopart und reüssierte mit Bravour! Bereits in den einleitenden Solopassagen stürzte er sich in die artistischen Intervallspreizungen über mehrere Oktaven, die feuerspeienden Läufe und Arpeggi und wirbelte auf seiner Violine derart ungestüm herum, als ob er einen wilden Tiger mit bloßen Händen bändigte. Ein technischer Salto Mortale folgte dem nächsten, eine strichtechnische Pirouette der anderen, ohne Netz und doppelten Boden. Feng nahm höchstes Risiko, warf den Arm in die Luft, grub den Bogen in die Saiten, ließ die Finger die G-Saite hinaufflitzen. Den Zuschauern stockte der Atem: Wie würde es klingen, dort im ewigen Kolofonium? Und es gelang, perfekt, ein um das andere Mal!
Auch musikalisch hatte Feng etwas zu sagen, die lyrischen Passagen spielte er mit einem weichen, sonoren Ton, nie übertrieben oder manieristisch, trotz seines großen Vibratos. Kein Wunder, dass dieses Ausnahmetalent 2003 als erster Student in der 200jährigen Geschichte der Royal Academy of Music die höchste Punktzahl für sein Abschlusskonzert erhielt und 2006 unter anderem den renommierten „Premio Paganini“ gewann. Welch ein Talent!“